NAD M23: 5-Sterne-Test bei STEREO

In der Ausgabe 5/2022 des Fachmagazins STEREO ist ein Test der Stereo-Endstufe NAD M23 zu finden – mit einer fantastischen 5-Sterne-Bewertung:

„Klanglich hingegen stellte sich sehr schnell heraus, wo die Unterschiede zum Vorgänger M22 liegen. Wir starteten mit ‚39‘ von Queen, wo Freddie Mercury ausnahmsweise nur die zweite Geige spielt und Brian May den Leadgesang übernimmt, während John Deacon einen druckvollen und sehr rhythmischen Kontrabass spielt.

Der M22 weichte den Bass etwas auf, ließ ihn über seine natürliche Größe hinaus wachsen und verlieh Mays Stimme mehr Volumen als nötig. Was sehr angenehm und sympathisch klang, aber ein erster Hinweis auf mangelnde Basskontrolle und eine leichte Aufdickung, mithin eine Verfärbung war. Verdichtet wurde dieser Eindruck, als wir ‚A Love Supreme‘ von John Coltrane unsere Aufmerksamkeit widmeten. Auch hier machte der ‚Neue‘ die eindeutig bessere Figur, zeichnete Konturen präziser, perfektionierte die Größenabbildung, ohne den Raum insgesamt kleiner oder größer abzubilden. Seines Talents für Detailzeichnung wurden wir dann gewahr, als Glenn Gould bei der ‚Sarabande‘ nicht nur mit gefühlvoller Behandlung der Tasten musikalisch überzeugte, sondern auch sein Mitsummen und Brabbeln in exemplarischer Deutlichkeit zutage trat. Puccinis ‚La Boheme‘: Wunderbare Stimmen, ein auf den Punkt spielendes Orchester – Opernfreund, was willst du mehr?

Selbst an der anspruchsvollen Gauder DARC 100 war die M23 kaum in Verlegenheit zu bringen. Schnell wie der Blitz machte sie jeden Tempowechsel mit, lachte über Dynamiksprünge und bewies, dass technischer Fortschritt sehr wohl hörbar ist. Sie fragen nach Romantik? Ein Ausflug an die Moldau käme Ihnen gerade recht? Ferenc Fricsay trieb die Berliner Philharmoniker hier genau auf den Punkt – rund, nicht dunkel, aber auch nie kratzig oder gar harsch; druckvoll, ohne aufzublähen und dabei nie langweilig, sondern spannungsgeladen. So viel Spielfreude weckte im Auditorium die ‚Lust For Life‘ von lggy Pop. Hier treibt der Bass, scheppert das Schlagzeug, dass es nur so eine Freude ist und der Funke, den der M23 schlägt, ohne zu zögern auf uns überspringt. Selten war Fortschritt in musikalischer und technischer Hinsicht fairer gepreist.