Das Online-Magazin hifi.de testet im Januar 2022 das Streaming-Vollverstärker Flaggschiff NAD M33 und vergibt fast die volle maximal mögliche Punktzahl:
„Das ‚M‘ in der Produktbezeichnung markiert den Verstärker als Teil der hochwertigen Masters Serie von NAD. Als solcher verfügt er auch über die neueste Verstärker-Technologie des Herstellers, die gemeinsam mit dem dänischen Unternehmen Purifi entwickelt wurde und den Klang von ‚digitalen‘ Verstärkern auf ein ganz neues Level heben soll.
Um das zu überprüfen, bitten wir den legendären Leonard Cohen in den Hörraum. Und wie aus dem Nichts stellt der NAD M33 die Stimme des Kanadiers zwischen die Boxen, als säße er direkt vor uns. Auf den Millimeter genau ortbar, leicht links von der Mitte raunt er You Want It Darker ins Mikrofon. Cohen klingt hier lange nicht so übergroß und dominant wie eben noch an den gleichen Lautsprechern mit dem Rotel MICHI X5 gehört. Doch dafür wirkt seine Stimme unglaublich echt und die Platzierung auf der virtuellen Bühne ist so enorm präzise und realistisch, als wäre der verstorbene Meister zum posthumen Privatkonzert vorbeigekommen.
Das macht neugierig und Lust auf mehr. ‚Mehr‘ ist in diesem Fall die argentinische Sängerin Mercedes Sosa mit Ariel Ramirez‘ Kyrie vom Album Misa Criolla. Hier spürst du deutlich mehr Abstand zwischen deinem Sitzplatz und er der Sängerin, doch die Ortung bleibt ähnlich präzise. Señora Sosa steht in etwa mittig im Raum. Hinter ihr und vielleicht etwas nach rechts versetzt singt der gemischte Chor. Den Verstärker des Gitarristen, der sich auf seinen Einsatz vorbereitet, hörst du auf einmal links vor dir aufbrummen, etwa auf halben Weg zwischen Hörplatz und Lautsprecher. Du bist auf eine fast körperlich greifbare Weise mittendrin statt nur dabei.
[…]
Auch verschiedene Hörversuche mit elektronischer Musik ergeben ein ähnliches Bild: Die große Stärke des M33 ist die Präzision der Abbildung in räumlicher, zeitlicher und tonaler Hinsicht. Der NAD-Verstärker vermittelt zu jedem Zeitpunkt den Eindruck, genau so sollte die jeweilige Musik klingen. Erfreulicherweise ändert sich das auch nicht, wenn du analoge Quellen an den intern vollständig digital ausgelegten NAD anschließt.
Die ganz großen, ausladenden Gesten beim Musikhören überlässt der NAD M33 anderen Verstärkern. So vermeidet er jedoch Übertreibungen, trägt nie zu dick auf und bleibt ganz dicht bei der Aufnahme und bei der Musik. Im Vergleich mit dem teureren Rotel-Verstärker spielt der NAD kompakter, aber eben auch intimer und genauer. Vom eingangs erwähnten Naim Uniti Atom kann der M33 sich in Sachen Präzision und Bühnendarstellung spürbar absetzen.
Du ‚siehst‘ mit dem NAD einfach mehr Details in der Musik, erkennst die Texturen der Instrumente besser und fühlst mehr Emotionen in den Gesangstimmen. Dem hat der kleine Naim nichts entgegenzusetzen, hat beim Spaßfaktor aber mit seiner fast schon sprichwörtlichen Spielfreude vielleicht sogar knapp die Nase vorn.
Insgesamt erweist sich der NAD M33 im Alltag als unkomplizierter und unauffälliger Begleiter, gänzlich frei von spleenigen Highend-Allüren, wie sie sich andere Geräte in dieser Klasse immer mal wieder gönnen.
Fazit Zugegeben, das ‚P-Wort‘ ist nun schon einige Male in diesem Text aufgetaucht. Doch Präzision ist eben wirklich der Begriff, der den Klangcharakter des NAD M33 am besten beschreibt. So brutal genau auf den Punkt hat noch keine Kombination von Verstärker und Lautsprechern alle Stimmen, Instrumenten und andere Geräusche in den HIFI.DE-Hörraum gestellt wie es der M33 an den Bowers & Wilkins 803 D4 tat. Dadurch gelingt es dem Verstärker im Zusammenspiel mit der sehr guten Raumkorrektur von DIRAC, eine enorm authentische Atmosphäre beim Musikhören zu schaffen, bei der du jede einzelne Facette der Musik von allen Seiten betrachten und genießen kannst. Das kann enorm faszinierend sein.
Wenn du aber den Sound des NAD M33 als recht schlank, einen Hauch spröde und vielleicht sogar ein wenig nordisch-unterkühlt empfindest, würde dir auch niemand widersprechen. Viele Verstärker in dieser Klasse gehen eben einen anderen Weg, spielen spürbar wärmer, bauschen das musikalische Geschehen zusätzlich auf und beeindrucken durch die schiere Opulenz der Darstellung. Solch ein Prunk liegt dem NAD M33 fern. Ehrlich und unverblümt holt er alles aus den Aufnahmen heraus, drängt sich dabei jedoch nicht in den Vordergrund, sondern lässt deine Musik für sich selbst sprechen. Sie wird es dir danken.
Der NAD M33 trägt den Streaming-Komfort und die Zuverlässigkeit des Multiroom-Systems Bluesound in die Highend-Klasse. Mit digitalen wie analogen Quellen klingt er faszinierend natürlich, authentisch und unverfälscht.
Vorteile + Sehr ehrlicher, authentischer Klang + Umfangreiche Streaming-Ausstattung + Zuverlässige und bequeme Bedienung im Alltag + Multiroom-fähig (Bluesound)
Nachteile – Klingt für manchen Geschmack vielleicht etwas zu schlank“
Lesen Sie hier den gesamten Test
Direkt zum NAD M33
Bitte überprüfen Sie Ihren E-Mail-Posteingang
und bestätigen Sie Ihre Anmeldung